Mondschaumperle

 Die Kraft der Ahnen befreien

Schließe bitte deine Augen, entspanne dich ein wenig, lehn dich zurück und erlaube dir, nach innen zu lauschen. Stell dir bitte eine wunderschöne Landschaft vor – es ist Nacht, der Vollmond scheint, und etwas in dir fühlt sich sehr verbunden mit dieser Kraft.

Der Vollmond erleuchtet dir den Weg. Du gehst einen kleinen Pfad entlang, spürst die besondere Magie dieser Nacht, spürst die Kraft des Abschiedes, der in der Luft liegt, des Loslassens, aber auch des Neubeginns.

Die Tiere der Nacht begegnen dir, schauen dich mit ihren leuchtenden Augen an und grüßen dich still. Du gehst weiter, spürst, wie du innerlich mehr und mehr in Kontakt kommst mit deiner ursprünglichen, zutiefst weiblichen Kraft, entspannst dich mehr und mehr – irgendwann erreichst du eine Lichtung. Hier brennt ein Lagerfeuer, viele kleine wilde Frauen sitzen um das Feuer herum, sie scheinen dich zu erwarten, strahlen eine heilige, andächtige Stille aus, Ernsthaftigkeit und machtvolle weibliche Kraft.

Du erkennst, ein Platz am Feuer ist noch frei und du weißt, das ist dein Platz. Du gehst darauf zu, fühlst dich vielleicht ein wenig unsicher, vielleicht aber spürst du auch, du bist hier willkommen, diese Feier gilt dir und deinem Leben, heute bekommst du eine wichtige Information, wenn nicht gar eine Ermächtigung. Du spürst, etwas Großes wartet auf dich und du setzt dich still an deinen Platz.

Eine alte, sehr kraftvolle kleine wilde Frau steht auf. Sie heißt dich ausdrücklich sehr herzlich willkommen und verneigt sich gar vor dir. Sie sagt, sie alle hätten einen Auftrag für dich und deshalb hätten sie diese Konferenz einberufen. Das Feuer lodert hell auf und die alte kleine wilde Frau sagt dir folgendes: „Seit Anbeginn der Zeit trägt unsere Linie eine besondere Aufgabe, ein schweres Päckchen, eine Frage an das Leben.

Deine Mutter, deine Großmutter, all deine Ahninnen, vielleicht auch deine Schwestern und möglicherweise deine Töchter tragen diese besondere Last. Sie ist euch so sehr vertraut, daß ihr sie gar nicht bewusst wahrnehmt, und doch spürt ihr immer wieder, dass das Leben manchmal leichter sein dürfte, freier.

Ihr habt eure Aufgabe mit Bravour erfüllt, habt all die Erfahrungen gemacht, zu denen ihr euch bereit erklärt habt, aber jetzt dient euch diese Bürde nicht mehr und es wird Zeit, sie loszulassen.“ Nun steht deine eigene innere kleine wilde Frau vor dir. Sie hat am Feuer auf dich gewartet und verneigt sich vor dir. Auf einmal erkennst du, das stimmt, du trägst eine Last, auch wenn sie dir vielleicht bislang gar nicht bewusst oder einfach sehr vertraut war. Du weißt vielleicht nicht einmal genau, worin sie besteht und wo sie in dir verankert ist, aber du spürst, du bist bereit, sie loszulassen.

Deine kleine wilde Frau berührt dich ganz sanft an der Stelle, an der diese Last in deinem Körper verankert ist. Sehr achtsam löst sie diese Energie aus dir heraus, wie einen Schatz, und während sie das tut, spürst du vielleicht bewusst, worin deine Aufgabe, die Aufgabe aller Frauen deiner Ahninnenreihe, bestand.

Es kann sein, daß sie dir sehr vertraut ist, vielleicht aber ist es auch ein Aspekt, an den du bislang noch nicht gedacht hast und du erkennst erstaunt, was du da eigentlich die ganze Zeit mit dir getragen hast. Vielleicht ist erst jetzt die Zeit gekommen, auch diese Bürde loszulassen, egal, wie lange du dich bereits mit „Loslassen“ beschäftigst. Deine kleine wilde Frau nimmt die die Energie in Form eines Symbols, vielleicht auch eines inneren Wissens, aus dir heraus, verneigt sich vor dir – und verneigt sich vor der kleinen wilden Frau deiner Mutter.

Nimm wahr, wie sie aussieht, wie sie sich fühlt, und sieh, wie deine kleine wilde Frau die Energie weiter reicht. Auch die kleine wilde Frau deiner Mutter verneigt sich, gibt die Bürde an die nächste Ahnin weiter – und so vollzieht sich ein Reigen, rings um im Kreis, bis diese Energie bei der ältesten kleinen wilden Frau angekommen ist, Sie spricht eine Formel, die du hörst oder auch nicht, ein Satz, ein Wort, und übergibt die Energie, das Symbol, die Bürde dem hoch auflodernden Feuer.

Es verändert für kurze Zeit seine Farbe – Funken steigen auf, du fühlst diese tiefe Erleichterung, vielleicht aber auch ein wenig Abschied. Hat dich doch diese hohe Aufgabe mit all den kleinen wilden Frauen deiner Ahninnen fest und tief verbunden… Bleib am Feuer sitzen, spüre die Erleichterung, die Befreiung, aber auch die Verbundenheit mit all den kleinen wilden Frauen deiner Ahninnen. Wenn es eine Information gibt, die jetzt wichtig ist für dich, dann wird sie im Feuer aufsteigen und dir zugänglich werden. In deiner Zeit, wenn es richtig für dich ist, komm zurück in den Raum, in dem du liegst, spüre deinen Körper wieder, ganz sanft, ruh dich aus und fühle die Kraft, die dich durchströmt, wenn du endlich deinen eigenen Weg gehen kannst.